Für die heißen Temperaturen am zweiten Juliwochenende ist ein südwestlicher Luftstrom verantwortlich, der am Freitag die Schweiz erreicht. Dies wird in den meisten Teilen Europas zu hohen Temperaturen führen. Da warme Luft mehr Feuchtigkeit aufnehmen kann, sind heiße und auch feuchte Bedingungen zu erwarten, die dazu führen, dass die gefühlte Temperatur deutlich über der tatsächlichen Lufttemperatur liegt.
Diese Wetterlage wird auch in der Schweizer Stadt Zürich hohe Temperaturen mit sich bringen. Die erwarteten Lufttemperaturen in der Stadt können aufgrund des städtischen Wärmeinseleffekts stark variieren.
Mit unseren Hitzekarten für 80 Städte rund um die Welt können Sie die lokalen Temperaturen mit einer Auflösung von 10x10m verfolgen - und für Zürich können Sie sogar eine 72-Stunden-Vorhersage abrufen.
Diese Vorhersage basiert auf unseren MultiModel Temperaturvorhersagedaten, die mehr als 20 Wettermodelle für Zürich mit einer räumlichen Auflösung zwischen 2 und 30 km einbeziehen. Anschließend werden MOS-Techniken (Model Output Statistics) angewandt, um die Vorhersage auf Grundlage von hochauflösenden Satellitendaten auf eine Auflösung von 10x10m herunterzuskalieren. Mit diesem Ansatz kann das meteoblue Stadtklimamodell (mCCM) auch hyperlokale Temperaturunterschiede in der Stadt vorhersagen, wie z. B. das bereits erwähnte Phänomen der städtischen Wärmeinsel.
Im letzten Jahr haben wir ein Hitzewellen-Warnsystem entwickelt, das die Wahrscheinlichkeit verschiedener Klimaindizes wie Hitzetage (Tageshöchsttemperatur > 30 °C) oder Tropennächte (Tagesminimumtemperatur > 20 °C) bis zu 6 Tage im Voraus anzeigt. Städte nutzen dieses Warnsystem für ihre kritischen Infrastrukturen (z. B. Krankenhäuser oder Kindergärten) und um Hitzemaßnahmen zu planen, z. B. zum richtigen Zeitpunkt zu lüften, wann immer möglich auf körperlich anstrengende Aktivitäten zu verzichten oder die Flüssigkeitsaufnahme von Patienten zu überwachen.
Die nachstehende Karte zeigt die Hitzekarte für Zürich und hebt 3 ausgewählte Punkte innerhalb der Stadt hervor, die wir für Samstag, den 8.7.2023 [21:00 CEST] analysiert haben.
Die Temperaturen im Botanischen Garten sind niedriger als am Paradeplatz, und folglich ist das Risiko für tropische Nächte an der ausgewählten Stelle höher. Dies ist auch im Meteogramm ersichtlich, wo die blauen Balken die Wahrscheinlichkeit von Tropennächten anzeigen. Dieser Effekt wird als "städtischer Wärmeinseleffekt" bezeichnet, da die Gebäude in der Umgebung des Paradeplatzes eine höhere Wärmespeicherkapazität haben, was bedeutet, dass sie tagsüber die Wärme speichern und diese nachts wieder abgeben.
