Windwellen entstehen durch lokale Winde, die über die Wasseroberfläche wehen. Die Eigenschaften dieser Oberflächenwellen hängen daher von der Windgeschwindigkeit, der Windlauflänge über der Wasserfläche (dem sogenannten Fetch) und der Dauer ab. Die Wellenhöhe und die Wellenlänge von Windwellen sind zufällig, daher sind sie ziemlich kabbelig und ungeordnet und neigen dazu, sich zu brechen.
Wenn sich die Wellen von ihrem Ursprung ausbreiten, ordnen sie sich nach ihrer Geschwindigkeit. Da Wellen mit kürzerer Wellenlänge während ihrer Ausbreitung mehr Energie verlieren (durch Dissipation), haben entfernte Dünungswellen eine viel größere Wellenlänge und einen glatteren Wellenberg. Dünungswellen können Tausende von Kilometern zurücklegen, wobei ihre Höhe und Periode nahezu unverändert bleiben. Daher treten Dünungswellen oft auch ohne lokale Winde auf. Dies ist eine günstige Situation für Wellensurfer. Die Wellen für das "Big-Wave-Surfen" auf Hawaii zum Beispiel entstehen in der Regel bei großen Winterstürmen im nördlichen Pazifik.
Die tatsächliche Wellenhöhe an einem bestimmten Ort ist in der Regel eine Kombination aus Dünung und Windwellen. Die signifikante Wellenhöhe (SWH) ist der Mittelwert des höchsten Drittels aller in einem bestimmten Zeitraum gemessenen Wellen. Es können aber auch sehr viel höhere Wellen auftreten, die sogar das Doppelte der signifikanten Wellenhöhe erreichen können.
Nicht nur für den Wassersport ist der Seegang ein entscheidender Faktor. Brechende Wellen mit einer Höhe von nur 3 % der Rumpflänge können manche Boote bereits zum Kentern bringen, wenn sie auf die Breitseite treffen. Deshalb müssen die Steuerleute die Boote im richtigen Winkel zu den Wellenfronten manövrieren. Dies kann bei "Kreuzsee", wo Windwellen und Seegang aus verschiedenen Richtungen aufeinandertreffen (sich kreuzen), sehr schwierig sein. Dagegen kann ein guter Vorwindkurs mit leichtem Seegang von hinten ein sehr angenehmes Segeln ermöglichen.
Unsere Wetterkarten sind das perfekte Tool, um solche Törns zu planen. Sie bieten detaillierte Informationen zu den verschiedenen Kartentypen und die Möglichkeit, die Vorhersagen verschiedener Modelle zu vergleichen, um mögliche Unsicherheiten in den Vorhersagen zu erkennen. Die Modellauswahl finden Sie in der unteren rechten Ecke unserer Wetterkarten. Ab sofort ist die Modellauswahl um zwei neue Modelle von Copernicus Marine Services erweitert:
- MEDWAM (erster Screenshot) deckt das Mittelmeer mit einer Auflösung von 4 km für bis zu 10 Vorhersagetage ab.
- IBIWAM (zweiter Screenshot) mit einer räumlichen Auflösung von 5 km für die Iberien-Biskaya-Irland-Zone mit stündlicher Auflösung und einem Vorhersagezeitraum von 9 Tagen.
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